Foto: Archiv Innere Mission, Bremen
21.10. - 24.2.2019 | Galerie im Park

»Denn bin ich unter das Jugenamt gekommen«* Bremer Jugendfürsorge und Heimerziehung 1933-1945

Erstmalig zeigt eine Ausstellung, wie der Alltag von Bremer Jugendlichen in den Heimen der Jugendfürsorge aussah. Sie lässt deutlich werden, wie sich die verhängnisvolle Praxis der Rassenhygiene zwischen 1933 und 1945 auswirkte. Dokumente, Bilder, Filmausschnitte und Hörstationen ergänzen die Präsentation.


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*Das Zitat ist dem handschriftlichen Lebenslauf von Helmut Bödeker entnommen. Der ehemalige "Zögling" des Ellener Hofs schrieb ihn im Jahr 1934. Auf eine Korrektur der Rechtschreibung wurde bewusst verzichtet. Infoflyer mit Begleitprogramm hier
Eine Kooperation mit dem Diakonischen Werk Bremen e.V.


Uwe Kreutzkamp, Gerettet III (Ausschnitt), 2017
24.3. - 16.6.2019 | Galerie im Park

GRENZEN... gezogen und überschritten von Blaumeier

Film, Malerei, Skulptur, Literatur
Zwei Jahre lang haben sich dreißig Künstler*innen des Blaumeier-Ateliers mit dem Thema "Grenzen" auseinandergesetzt und im letzten Jahr in der Unteren Rathaushalle präsentiert. Dabei hat sich jede Künstler*in dem Thema auf sehr persönliche Weise genähert und eigene künstlerische Ausdrucksweisen und Techniken entwickelt. Entstanden sind eindrucksvolle Zeichnungen, Werke in Acryl und Mischtechnik, sowie Skulpturen aus Beton und Bronze, Kurzfilme und literarische Texte.


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li. „Katja“ Akkela Dienstbier, re. „Jens“ Christine Henke
30.6. - 6.10.2019 | Galerie im Park

Ruhe vor dem Sturm

Fotografien und Bilder von Akkela Dienstbier und Christine Henke über das Älterwerden.


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Essen auf Rädern, Rollator, Anti-Aging-Mittel zum Jungbleiben und Kreuzfahrten – ist das alles, was uns zum Älterwerden einfällt? Im Gegensatz zu solchen gängigen Stereotypen bedeutet Alter auch Erfahrung, Weisheit, Lebenslust und Gelassenheit gegenüber gesellschaftlichen Konventionen. Mit ihren Fotos, Bildern und Statements wollen die Künstlerin Akkela Dienstbier und die Fotografin Christine Henke eine wertschätzende Sicht auf das Alter vermitteln. Wie wird Älterwerden heute erlebt?

Ausstellungsflyer
Eröffnungsrede Dr. Rainer Beßling
Ausstellungskatalog
Der Katalog kostet 6 €


© Christian Fogarolli, IN PINK, 2018
13.10. - 16.2.2020 | Galerie im Park

MADNESS.

Bildnisse internationaler Künstler*innen über den Wahnsinn
Künstler*innen: Christian Fogarolli, Teodora Axente, Simone Haack, Richard Wathen, Per Morten Abrahamsen, Karina Wisniewska, Sergiu Toma; Kurator: Uwe Goldenstein (Galerie Selected Artists)


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Die Arbeiten von Christian Fogarolli sind inspiriert von dem mittelalterlichen Glauben, dass Geistesstörungen von der Bildung eines kleinen Steins im Gehirn herrühren. Sein Besuch in aufgelösten
»Irrenanstalten« haben ihn mit den Ideen der italienischen Antipsychiatrie der 1980er Jahre konfrontiert.
Auch in den Porträts Richard Wathens oder in den Gemälden von Teodora Axente nimmt der Wahnsinn Gesicht und Form an, während in den Fotoarbeiten von Karina Wisniewska der Blick des »Wahnsinnigen« mit dem Objektiv der Kamera zu verschmelzen scheint. Psychiatriehistorische Zitate in Wort und Bild ergänzen die Ausstellung.
Ausstellungsflyer
Eröffnungsrede Dr. Rainer Beßling
Presse Weser Kurier 11.10,2019
Presse taz 18.10.2019
Kreiszeitung 12.10.2019


© Rafael Heygster
23.2. - 5.7.2020 | Galerie im Park

Gesichter und Geschichten

Fotoporträts, Filme, Bilder und Texte aus 30 Jahren Psychiatriereform

Neben den Fotos von Rafael Heygster und den Texten von Manuel Stark erinnern ausgewählte Filme, Malerei, Zeichnungen und Objekte aus dem Archiv des Krankenhaus-Museums an 30 Jahre Psychiatriereform in Bremen.


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Seit 1957 wurden Bremer Psychiatriepatient*innen mit chronischen Erkrankungen in der Nähe von Oldenburg im Kloster Blankenburg untergebracht. Bis zu 396 psychisch Erkrankte oder geistig und mehrfach behinderte Menschen lebten bei teilweise menschen-unwürdigen Verhältnissen in der Außenstelle der Bremer Nervenklinik.
1980 beschloss der Bremer Senat, das Kloster Blankenburg als Langzeitpsychiatrie bis 1990 vollständig aufzulösen. Im Dezember 1988 verließen die letzten Patient*innen das Kloster Blankenburg. Die erste geschlossene psychiatrische Anstalt war damit in Deutschland aufgelöst.
Der Fotograf Rafael Heygster hat sich aufgemacht und ehemalige Blankenburger Bewohner*innen in ihrem heutigen Zuhause besucht. Entstanden sind drei Jahrzehnte nach der Auflösung der Langzeitpsychiatrie beeindruckende Fotoportraits und Reportagen aus dem Alltag der Männer und Frauen. Der Journalist Manuel Stark hat die Fotos einfühlsam textlich eingeordnet.


Künstler: Gerd Köhler
12.7. - 30.8.2020 | Galerie im Park

Fabula Rasa

Zeichnungen, Skulpturen, Gemälde und Objekte aus dem Atelier im Park

Das Atelier im Park besteht seit mehr als zwanzig Jahren. Es befindet sich als offenes Kunstangebot für Jedermann im Gesellschaftshaus im Park des Klinikums Bremen-Ost. Unter der künstlerischen Leitung der Kunsttherapeutin und Künstlerin Ariane Blaue können hier alle Künstler*innen frei arbeiten. In den letzten Jahren sind spannende Arbeiten der Outsider-Kunst entstanden, die erstmals öffentlich gezeigt werden.


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Während der gesamten Ausstellungsdauer sind jeweils mittwochs zwischen 15:00 und 16:00 Uhr an der Ausstellung beteiligte Künstlerinnen und Künstler anwesend.


20.9. - 3.1.2021 | Galerie im Park

IRR-REAL

Carl Julius Milde, das Porträt und die Psychiatrie

Leider muss die Ausstellung aufgrund der aktuellen Situation vorzeitig beendet werden.

Mit dem genauen Blick des Zeichners hielt Carl Julius Milde zwischen 1829 und 1834 Menschen in ihrer individuellen Eigenart fest. Zugleich zeichnete er ein Bild ihrer Krankheit. Die Dargestellten waren Patient*innen der Psychiatrie im Hamburger Krankenhaus St. Georg.


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Milde war für die Medizin als Künstler tätig. Seine Patientenporträts entstanden im Kontext der Verwissenschaftlichung der Psychiatrie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Während die Psychiatrie als medizinisch eigenständige Disziplin etabliert wurde, begannen Ärzte, Serien von Patientenporträts durch professionelle, auf Bildnisse spezialisierte Künstler zeichnen zu lassen. Man benötigte Bildmaterial, um psychiatrische Erkrankungen zu unterscheiden und zu klassifizieren. Dabei spielten die Porträts keineswegs eine rein illustrierende Rolle. Sie waren integraler Bestandteil der ärztlichen Diagnose. Gleichzeitig hielt Milde die individuellen Züge der Personen fest. Man erkennt Spuren des gelebten Lebens, den verletzbaren, vielleicht auch leidenden Menschen. Zwischen der Individualität der Porträts und dem wissenschaftlichen Anspruch der Zeichnungen liegt der Spannungsbereich dieser Werke.


Abbildung von Hannah Bischof (Ausschnitt)
27.6. - 17.10.2021 | Galerie im Park

Von Papenburg nach Neuruppin – Zyklus für Maria Fünfzehn von Achthundert

Doppelausstellung mit Hannah Bischof und Marikke Heinz-Hoek

Hannah Bischofs Bilder-Zyklus über das Schicksal ihrer Großmutter Maria Fenski und Marikke Heinz-Hoeks feinfühlige Porträts von Bremer Opfern der NS-Medizinverbrechen erzählen auf ganz unterschiedliche künstlerische Weise vom Drama der „Euthanasie". Beide Künstlerinnen setzen sich mit dem organisierten Tötungsprogramm der Nationalsozialisten an psychisch kranken
und behinderten Menschen auseinander. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Menschen, ihre Lebensgeschichten und die Suche nach der Wahrheit ihres traurigen Schicksals.


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Hannah Bischofs Oma Maria wurde 1905 in Papenburg,geboren; sie gelangte 1942 nach verschiedenen Aufenthalten in psychiatrischen Kliniken wegen einer Wochenbettpsychose in die Landesanstalt Neuruppin in Brandenburg. Hier wurde sie ermordet, weil Menschen mit der Diagnose „Schizophrenie" als lebensunwert angesehen wurden.

Das Erinnerungsbuch für die Bremer Opfer der Medizinverbrechen
im Nationalsozialismus (Bremen 2016) hat Marikke Heinz-Hoek dazu inspiriert, mit fünfzehn großformatigen gezeichneten Porträts stellvertretend an alle Bremerinnen und Bremer zu erinnern, die als sogenannte „erbkranke Ballastexistenzen" sterben mussten. Im Park des Klinikums Bremen-Ost befindet sich das von Heinz-Hoek entworfene Mahnmal IRRSTERN. Zusammen mit der Video-Installation „Fenster des Himmels" im Eingang des Klinikums erinnert es an die die Opfer der „Euthanasie" in Bremen.

Grußwort von Senatorin Claudia Bernhard zur Ausstellung:
„Nüchtern betitelt: zwei Orte, zwei Zahlen, doch dahinter steckt das Schicksal von weit über 200.000 Menschen, die im Nationalsozialismus als lebensunwert ermordet wurden, über 800 kamen aus Bremen. Es sind immer noch nicht alle Namen der Ermordeten bekannt. Hannah Bischoff und Marrikke Heinz-Hoek geben mit ihrer Doppelausstellung diesen Menschen ein Gesicht und eine Biografie.
Ich danke den Künstlerinnen für das Sichtbarmachen der Geschichten und der Geschichte und ich danke der KulturAmbulanz, deren großer Verdienst es ist, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Verbindung zu setzen und dabei die Erfahrungen, Sichtweisen und Interessen der Betroffenen in den Mittelpunkt zu stellen.
Das schreckliche, unfassbare Leid der Euthanasieopfer nicht zu einer Zahl oder einem Ort verkümmern zu lassen, ist Anliegen dieser Ausstellung. Diese Form der Erinnerungskultur ist nicht nur wichtig, um die Vergangenheit zu verstehen, sondern auch, um die Zukunft zu gestalten. Dieser dunkle Punkt in der deutschen Psychiatrie gemahnt daran, dass wir uns auch heute für eine humane, würdevolle Psychiatrie einsetzen müssen, in der Menschen im Dialog behandelt und begleitet werden."


Andrea Hoff, Acryl auf Karton, 40 x 70 cm
31.10. - 30.1.2022 | Galerie im Park

Dr. Schmidt

Wenn man Feierabend hat, kann man machen, was man will …

Im Zentrum dieser ersten großen Einzelausstellung, die Andrea Hoff zu Lebzeiten nicht vergönnt war, stehen ihre Bilder um Dr. Schmidt. Den Arzt gab es wirklich, ob er tatsächlich so hieß, wissen wir nicht. Aber in ihrer Verliebtheit malte sie sich ihn im wahrsten Sinne des Wortes aus.


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Wir sehen Dr. Schmidt als ihren Ehemann, gemeinsam mit ihren Wunschkindern, umschlungen beim Tanzen im häuslichen Wohnzimmer. Andrea Hoffs Bilder laden uns ein, in eine ganz eigene künstlerische Welt einzutauchen, voller Energie und Selbstbewusstsein, Stärke, Humor und Poesie – und von beeindruckendem Ausdrucksvermögen.

Andrea Hoff, geboren 1961 in Toronto (Kanada), arbeitete von 1989 bis zu ihrem frühen Tod 2008 in der Bildnerischen Werkstatt der Rotenburger Werke. Sie war eifrig, sprudelte vor Lust am Gestalten und lebte für ihre Kunst.



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