Presse

Foto: Martin Rospek
Archiv offiziell übergeben
Krankenhaus-Museum schließt Projekt zur Bewahrung alter Krankenakten ab
Mit einer kleinen feierlichen Übergabe hat das Krankenhaus-Museum am Klinikum Bremen-Ost sein Projekt zur Sicherung und Bewahrung von knapp 60.000 Krankenakten der Bremer Nervenklinik (des heutigen Klinikums Bremen-Ost) offiziell abgeschlossen. Die Akten wurden im Zuge der Archivierung nicht nur neu geordnet und systematisch erfasst, sondern auch gereinigt, von rostigen Metallklammern befreit und in alterungsbeständige Kartons umgelagert. So werden sie langfristig bewahrt. Der Krankenaktenbestand ist einer der umfangreichsten und vollständigsten seiner Art in ganz Deutschland und eine wichtige Quellengrundlage zur Erforschung der Psychiatriegeschichte. Die älteste Akte stammt von 1851, die jüngste von 1976. Sie können nun für die historische Forschung genutzt werden.
„Hier ist aus Vergangenheit Zukunft entstanden", sagte Krankenhaus-Direktorin Judith Borsch bei der feierlichen Übergabe des Archivs am gestrigen Dienstag (19.4.). Sie zeigte sich stolz, dass das Krankenhaus-Museum am Klinikum Bremen-Ost und ein so umfassendes Archiv habe und damit deutlich sichtbar Verantwortung für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft übernehme. Sie wünsche sich, dass das Archiv wie das Museum ein lebendiger Gedenkort sei, an dem weiter geforscht, diskutiert und Geschichte sichtbar gemacht werde. Museumsleiter Jannik Sachweh ist überzeugt: „Die Archivbestände bilden eine wichtige Grundlage für innovative Vermittlungsformate des Krankenhaus-Museums.“
Das Projekt wurde mit den Mitteln der Beauftragen der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Kulturstiftung der Länder über die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) sowie der VGH-Stiftung gefördert und vom Kulturverein Haus im Park unterstützt.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stefanie Beckröge
Unternehmenskommunikation
Gesundheit Nord gGmbH
Klinikverbund Bremen
Telefon 0421/ 49781054

EEG 1963
Kein Platz – Nirgendwo
Die Situation von Bremer Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen der Behindertenhilfe und Psychiatrie (1949 – 1975)
Die Ausstellung zeigt erstmals die Situation von Bremer Kindern und Jugendlichen in den stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendpsychiatrie zwischen 1949 und 1975. Während des gesamten Zeitraums mussten die betroffenen Familien ihre Kinder ins niedersächsische Umland oder in Einrichtungen abgeben, die zum Teil viele hundert Kilometer von Bremen entfernt lagen. Dabei handelte es sich um das Waldheim Cluvenhagen, den Albertushof bei Delmenhorst, das Evangelische Hospital Lilienthal und die Rotenburger Anstalten. Eine Ausnahme war die „Kinderbeobachtungsstation" der Bremer Nervenklinik.
Die räumlichen, personellen und therapeutischen Bedingungen waren oft prekär und zum Teil unmenschlich. In den Einrichtungen waren die Kinder und Jugendlichen verschiedenen Formen der Gewalt ausgesetzt. Zwei Betroffene vermitteln sehr persönliche Einblicke in diese katastrophalen Verhältnisse.
Erst die Stiftung Anerkennung und Hilfe übernahm 2017 die Verantwortung für die begangene Gewalt. Ein Anliegen der Ausstellung ist es, über die weithin unbekannten Geschehnisse in den Einrichtungen zu informieren. Darüber hinaus ist es der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, Anja Stahmann und der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Claudia Bernhard wichtig, das erlittene Leid öffentlich anzuerkennen.
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Stefanie Beckröge
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