
trotzdem da!
Kinder aus verbotenen Beziehungen zwischen Deutschen und Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeiter*innen
Sonderausstellung im Krankenhaus-Museum Bremen
23. März – 25. Mai 2025
Während der Zeit des Nationalsozialismus waren freundschaftliche und intime Kontakte zwischen Deutschen und Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeiter:innen unerwünscht. Zum Teil waren sie streng verboten. Doch sie sind »trotzdem da«: Kinder, die aus solchen Beziehungen hervorgegangen sind. Ihre Geschichten wurden lange tabuisiert. Sie sind wissenschaftlich wenig erforscht und in der Erinnerungskultur kaum präsent. Diese Ausstellung ist ihren Lebensgeschichten gewidmet.
Mehr als 20 Kinder aus verbotenen Beziehungen aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden konnten ausfindig gemacht und für das Projekt »trotzdem da!« gewonnen werden. Zwei Treffen in der Gedenkstätte Lager Sandbostel waren für viele die erste Begegnung mit Menschen, die eine ähnliche Biografie haben wie sie. Für einige war es auch das erste Mal, dass sie mit Fremden über ihre Geschichte sprachen. Mit ihren Erinnerungen, Dokumenten und Fotos haben die Teilnehmer:innen die entscheidende Grundlage zur Verwirklichung der Ausstellung gelegt.
Friedrich Buhlrich war eines dieser Kinder. Er wuchs bei Adoptiveltern in Gröpelingen auf. Im Alter von 21 Jahren hat er erfahren, dass er das Kind einer Deutschen und eines ehemaligen polnischen Zwangsarbeiters ist.
Noch später erfuhr er, dass er in seiner Adoptivfamilie drei Geschwister hatte, die den Nationalsozialismus nicht überlebten. Sie wurden als Kinder im Zuge der sogenannten "Euthanasie" ermordet. Friedrich Buhlrich begann ihre Geschichte zu recherchieren und ist seitdem als Zeitzeuge in zahlreichen Schulen in Bremen und Niedersachsen aktiv und berichtet von seiner Familiengeschichte.
Öffnungszeiten:
Mi - So 11:00 - 18:00 Uhr
Eintritt Krankenhaus-Museum 4€ / 2€
Patient:innen und Mitarbeiter:innen der GENO haben freien Eintritt.
Die Ausstellung befindet sich im ersten Stockwerk des Museums und ist leider nur über eine Treppe zugänglich.
Im Rahmen der Sonderausstellung sind Gespräche mit Gruppen möglich. Anfragen und Informationen unter info@kulturambulanz.de
Gemeinsam mit den Kooperationspartner:innen des Projekts »Multi-peRSPEKTif« wurden Bildungsmaterialien zur Begleitung eines Ausstellungsbesuches entwickelt. Diese sind unter www.trotzdemda.de abrufbar.