Das Cabinet des Dr. Caligari (1920)
MANIC MONDAY – Psychiatrie im Spiegel der deutschen Filmgeschichte
Kooperationsprojekt mit Dr. Tobias Dietrich und dem Bremer Kommunalkino CITY 46.
Vom expressionistischen Stummfilmklassiker bis zum zeitgenössischen Dokumentarfilm: Die elfteilige Reihe „Manic Monday“ lädt auf eine filmische Reise durch über hundert Jahre Psychiatrie- und Kulturgeschichte ein. Jeden Abend wird ein prägender Film pro Jahrzehnt vorgestellt. Von Das Cabinet des Dr. Caligari bis zu aktuellen Produktionen wie Climate in Therapy. Im Mittelpunkt steht: Wie haben Filme unser Bild von psychiatrischer Behandlung und psychischer Erkrankung geprägt? Welche Kämpfe haben Psychiatrienutzer*innen früher geführt und welche heute? Es wird ein Gesprächsraum geöffnet und zu einer offenen Auseinandersetzung mit psychischer Gesundheit eingeladen – niedrigschwellig, kritisch und nah am Menschen.
Die Vorführungen finden von November bis März abwechselnd im CITY 46 und in der KulturAmbulanz statt. Ergänzt werden die Veranstaltungen durch Gespräche mit Expert*innen und Stimmen aus der Community.
Als erster Vertreter des Psychothriller-Genres, begründete der Stummfilmklassiker den filmischen Expressionismus, durch den neben Drehbuch und Schauspiel auch Regie, Licht und Setdesign als eigenständige Gewerke mit künstlerischem Anspruch anerkannt wurden. So verhalf der Film dem jungen deutschen Kino zu internationalem Ansehen und etablierte doppeldeutige Erzählweisen, auf die sich Filme bis heute beziehen. Digitalisierte und viragierte Fassung aus dem Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden.
Auf dem Jahrmarkt der norddeutschen Kleinstadt Holstenwall präsentiert der Hypnotiseur Dr. Caligari das faszinierende, aber unheimliche „Medium“: Cesare ist ein sogenannter Somnambulist, der die Zukunft voraussagen kann. Seit ihrer Ankunft häufen sich die Todesfälle in der Stadt, und Francis, ein Freund des letzten Opfers, hegt den Verdacht, dass Dr. Caligari damit etwas zu tun haben könnte. Er kommt dem Professor auf die Spur, aber kann er seiner eigenen Wahrnehmung trauen?
